Sonnenuntergang in Porto Alegre

Sonnenuntergang in Porto Alegre

Samstag, 21. August 2010

Brasilianisches Essen - Heimweh nach Käsebrot!


Ich will diesen Blog nutzen, damit ihr in Deutschland nicht nur meine Erfahrungen und Erlebnisse mitverfolgen könnt, sondern auch um euch etwas über das Leben und die Mentalität am "anderen Ende der Welt" zu erzählen.
Wenn ich jetzt versuche, zur erklären, wie das brasiliaische Leben so ist, komme ich um ein Thema nicht herum: das Essen.

Vorab kann man sagen - die Brasilianer essen viel, fettig und am liebsten die ganze Zeit.
Der kulinarische Tag beginnt mit dem "cafe de amanhã", dem Frühstück. Meistens git es da Toastbrot mit fast schon unnatürlich süssen Aufstrichen: "doce de leite", eingekochte, karamellisierte Kondensmilch mit geschätzten 1000 Kalorien pro Löffel; süsse Marmelade, hier im Süden "schmier" genannt oder Honig, der doppelt so süss ist, wie in Deutschland.
Es gibt auch Schinken oder Käse, aber beides hat wenig mit dem zu tun, was wir in Deutschland darunter kennen und schmeckt etwas fad.

Kaum hat der Magen es geschafft, den Zuckerschock des Frühstücks zu verdauen, steht auch schon das Mittagessen an. Hauptbestandteil einer jeden Mahlzeit sind Reis, Bohnen und jede Menge Fleisch. Meistens ist das Rindfleisch, das man in Deutschland nur in den besten Gourmet-Restaurants finden würde, aber sich dann leider nicht leisten könnte. Hier sind rosagebratenen, butterzarte Rumpsteaks, für deren feinen Geschmack jede Sosse eine Beleidigung wäre, in jeder Imbissbude mit Plastikstühlen selbstverständlich. Neben Reis und Bohnen findet sich meistens noch etwas Salat auf dem Teller, häufig jedoch ohne Sosse. Falls es eine andere Beilage geben sollte, etwa Kartoffeln oder Nudeln, wird der Reis trotzdem gegessen, denn eine Mahlzeit ohne Reis ist kein Essen hier.
Die Portionen sind meistens so gross, dass locker 3 Personen davon satt werden könnten, aber natürlich gibt es noch einen Nachtisch. Auch hier gilt die Devise des Frühstücks - je süsser, desto besser. Die Puddings und Kuchen, die auf den Tisch kommen, erfüllen zum Grossteil den Kalorienbedarf eines ganzen Tages. (Um einen kleinen Zucker-Richtwert zu geben: Das Marzipan, dass ich meiner Gastfamilie mitgebracht habe, schmeckte für sie "so bitter wie Kaffee").

Der durchschnittliche Brasilianer hat nach diesem Mittagessen inklusive Nachtisch um spätestens 17.00 Uhr wieder Hunger. Deshalb kommt der "lunch de la tarde" auf den Tisch, der jeden Tag ganz unterschiedlich aussieht: Sandwiches; Kuchen; Pudding; Hamburger; frittierte Teigtaschen mit Käsefüllung; Würstchen im Teigmantel; süsse, frittierte Teigbällchen und und und.... Zusammenfassend kann man sagen, es handelt sich beim lunch um eine sehr süsse oder frittierte Speise.

Spätestens nach dem lunch steht ein europäischer Magen vor dem Ende seiner Möglichkeiten und shnt sich nur noch nach einem Schnaps und einem Verdauungsspaziergang. Aber der brasilianische kulinarische Tag ist noch nicht vorbei: Es feht noch das Abendessen um ca. 21 Uhr - Reis, Fleisch, Bohnen, Fleisch, Salat, Fleisch und dazu noch etws Fleisch. Besonders beliebt ist daei "churraso", das brasilianische Grillen, das in etwa so aussieht, das Unmengen von Fleisch am Spiess gegrillt wird. Natürlich gehört zu einem ordentlichen Abendessen auch wieder ein Nachtisch.

Wer denkt, dass jetzt aber wirklich Schluss ist mit dem Essen, der liegt falsch: Beim Fernsehen wird selbstverständlich noch eine Tafel Schokolade oder ähnliches geschlachtet - man will ja schliesslich nicht hungrig ins Bett gehen.

Das Essen ist sehr lecker, aber eine echte Bedrohung für die Figur!! Und manchmal, manchmal, würde ich mein perfektes Rumpsteak auch gerne für ein echtes, deutsches Käsebrot eintauschen...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Top . Nette Familie . Wir hatten aus einer Schule in Alegre eine Austausch Schülerin für 3 Monate .
Brasilien ist ein sehr schönes Land mit netten freundlichen Leuten . Sind immer wieder dort seit 21 Jahren